Wie läuft eine Taschenproduktion ab?
Wir produzieren Taschen nach Maß – vor allem für Mittelstandskunden aus den Bereichen Werkzeugbau, Messebau und Messtechnik. Unsere Kundinnen und Kunden verfügen in ihrer Produktnische über einzigartiges Know-how und entwickeln so beeindruckende Geräte. Der Einkauf von Taschen und Holstern zählt allerdings in der Regel nicht zu den Kernkompetenzen. Im folgenden Beitrag möchten wir deswegen ein bisschen Licht ins Dunkel bringen und die Frage beantworten:Wie läuft eine Taschenproduktion eigentlich konkret ab?
Üblicherweise führen folgende fünf Schritte zur fertigen Tasche: Je nach Komplexität der Tasche können innerhalb der einzelnen Schritte mehrere Iterarionsschleifen liegen.
Schritt #1 – Das persönliche Gespräch
Wie bei jeder Dienstleistung sollte man sich auch bei einer Taschenherstellung zunächst kennenlernen und ein Verständnis für die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden entwickeln.
Idealerweise schicken Sie uns eine kurze E-Mail mit Fotos und Skizzen der Taschenidee (gerne auch noch im Rohstadium) und umreißen den gewünschten Einsatzzweck der Tasche. Wir melden uns zeitnah zurück und besprechen kritische Punkte im persönlichen Telefongespräch. In den meisten Fällen dauert das Telefonat nicht länger als fünf Minuten.
Im persönlichen Gespräch erhalten Sie Informationen zu Produktionsablauf, Lieferzeiten und Materialien. Auch zur Preisgestaltung können wir Ihnen eine erste Einschätzung abgeben. Viele Kundinnen und Kunden klicken bei uns auf die Webseite und erhoffen sich, direkt einen verbindlichen Preis zu sehen. Das können wir leider nicht bieten – und zwar aus gutem Grund. Warum? Jede Tasche wird bei uns individuell gefertigt („made to order“) und weil jede Tasche individuell ist, kann es keinen pauschalen Preis für die Taschen geben. Eine Tasche nach Maß zu fertigen, ist ein komplexer Prozess, bei dem es nicht möglich ist, direkt Preise zu berechnen. Dazu werden die Preise von zu vielen unterschiedlichen Faktoren bestimmt. Wie sich die Preise einer Maßtasche zusammensetzen, haben wir gesondert in einem Blogbeitrag für Sie erklärt. Dennoch können wir Ihnen im persönlichen Gespräch oft einen Richtpreis aus Referenzprojekten nennen. Diese Richtgröße ist nicht mit einem Angebot zu verwechseln, sondern dient lediglich einer ersten groben Preiseinschätzung.
Schritt #2 – Skizzen und Zeichnungen
Sind alle grundlegenden Fragen geklärt, geht es an die konkrete Umsetzung. Auf Basis der persönlichen Gespräche und des individuellen Briefings entwerfen wir Skizzen und Zeichnungen zu Ihrer Tasche. Diese dienen als Fundament für die gesamte Taschenproduktion. Oftmals können wir hier auf bereits existierende Taschen zurückgreifen, sodass wir direkt „live“ anhand von real existierenden Produktfotos Änderungen diskutieren können.
Wie ein Rohdiamant wird dieser Entwurf zusammen mit Ihnen feingeschliffen. Für einfache Transporttaschen reicht in vielen Fällen eine handgezeichnete Skizze. Für komplexere technische Entwicklungen bietet sich die Anfertigung von CAD–Zeichnungen an, die oft schon ein reales Abbild der zu entwickelnden Tasche vermitteln.
Schritt #3 – Der Prototyp
Nun geht es ans Eingemachte! Wir übergeben die Skizzen an unsere Musterwerkstatt. In mühevoller Handarbeit werden Schnittmuster erstellt, Stoffe zugeschnitten und die einzelnen Komponenten zusammengenäht. Dies ist neben der Vorbereitung der aufwendigste und zeitintensivste Schritt der gesamten Taschenherstellung.
Wieso? Alles, was wir vorher im Briefing besprochen haben, wird 1:1 so umgesetzt. Viele Komponenten, beispielsweise Druckknöpfe oder besondere Etiketten, müssen von externen Lieferanten gesourct werden. Auch spezielle Stoffe werden auftragsbezogen bestellt.
Je nach Komplexität dauert der Musterprozess zwei bis drei Wochen. Das Muster ist direkt serienfertig und wird mit dem identischen Maschinenpark gefertigt wie auch die spätere Serienfertigung. Üblicherweise fallen den meisten Kundinnen und Kunden Verbesserungsideen ein, sobald Sie den Prototypen in der Hand halten. Kein Problem! Wir fertigen Ihnen einen neuen optimierten Prototypen.
Schritt #4 – Die Serienfertigung
Nachdem Sie den Prototypen freigegeben haben, beginnen wir umgehend mit der Serienfertigung. Wir bestellen auftragsbezogen Ihre Stoffe und Komponenten. Eine Produktion im Stückzahlenbereich von 500 bis 5.000 Stück dauert in der Regel ca. 30 bis 40 Arbeitstage. Vor allem vor und nach Chinese New Year (Januar und Februar) empfiehlt es sich, für Produktionen in China mit größeren Zeitpuffern zu planen.
Ihre Taschen sind fortan mit einer Artikelnummer in unserem ERP–System hinterlegt und können so per Knopfdruck nachbestellt werden.
Schritt #5 – Qualitätskontrolle und Auslieferung
Bevor die Taschen in Kartons gepackt werden, führen wir eine ausführliche Qualitätskontrolle durch. Wir überprüfen Nähte und Knöpfe auf Reißfestigkeit und sortieren fehlerhalte Exemplare aus. Nur qualitätsgeprüfte Ware findet den Weg in den Karton.
Nun gehen Ihre Taschen auf Reise. Bei einer Produktion in Osteuropa ist der Weg kurz, bei der Herstellung in China etwas länger. Eine LKW-Lieferung aus Polen benötigt üblicherweise vier bis sieben Tage bis zu Ihnen, ein Schiff aus China ist etwa 30 Tage auf See (+ Vor- und Nachlauf) . Detaillierte Lieferdaten erhalten Sie von unserem Vertrieb.
Fazit
Nach nur sechs Schritten liefern wir Ihnen Ihre fertigen maßgeschneiderten Taschen. Für uns ist der Auftrag hier jedoch nicht beendet. Wir bieten Ihnen umfassenden After Sales Support. Auf Wunsch unterstützen wir Sie gerne bei Lagerhaltung und Logistik. Planen Sie eine Werbeaktion und möchten die Taschen direkt an Ihre Kundinnen und Kunden verschicken? Kein Problem. Unsere Lagerlogistik ist hierfür ausgelegt.
Außerdem stehen wir Ihnen selbstverständlich für Optimierungen und Verbesserungen Ihrer Taschen zur Seite. Und sollten Sie neue Taschen benötigen: All Ihre Daten sind bei uns im System gespeichert. Eine unkomplizierte Bestellung per Knopfdruck ist also jederzeit möglich.